Freitag, 13. Juni 2025, 19:00 Uhr
Eröffnung der Sommerausstellung
Franz Grabmayr – „Zum Tanz“
Aufgrund der tragischen Ereignisse im Grazer BORG Dreierschützengasse möchten wir unsere tiefe Anteilnahme ausdrücken. In Verbundenheit verzichten wir auf einen feierlichen Eröffnungsakt und haben uns daher entschieden, den Abend in Form einer stillen Eröffnung zu gestalten. Die Ausstellung öffnet wie geplant am Freitag, 13. Juni um 19:00 Uhr. Der Kurator Günther Holler-Schuster sowie Jakob Grabmayr, Sohn von Franz Grabmayr, werden anwesend sein und die Besucher:innen durch die Ausstellung begleiten.
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Kein Zeitgeist, kein Kompromiss
In diesem Sommer widmet das Greith Haus seine große Ausstellung einem Ausnahmekünstler der österreichischen Moderne: Franz Grabmayr (1927–2015). Im Zentrum stehen seine eindrucksvollen Tanzbilder – dynamische Kompositionen, entstanden ab den 1970er-Jahren, oft direkt während Proben und Aufführungen an der Wiener Staatsoper. Grabmayr verstand es wie kaum ein anderer, Bewegung in Malerei zu verwandeln. Mit flammenden Aquarellen, feinsinnigen Stoffarbeiten und monumentalen Ölgemälden bannt er die flüchtige Energie des Augenblicks auf die Leinwand. Seine Bilder tanzen selbst.
Geboren in Kärnten, tief verbunden mit der Natur und Kultur des Landes, entwickelte Grabmayr eine Bildsprache von unmittelbarer Ausdrucksstärke. Für ihn war Tanz nicht bloß Motiv – sondern ein Akt schöpferischer Entfesselung.
Mit seinem kraftvollen Werk nahm Grabmayr eine besondere Rolle in der Kunstgeschichte nach 1945 ein.
In den 1980er-Jahren wurde er zur Inspirationsquelle für die Neuen Wilden und zu einer Kultfigur der österreichischen Malerei. Junge Künstler wie Herbert Brandl oder Hubert Scheibl suchten ihn auf, weil er sie – nach einer Phase von Minimalismus und Konzeptkunst – dazu ermutigte, wieder frei und expressiv mit dem Pinsel zu arbeiten. Während die Neuen Wilden bald international erfolgreich wurden, zog sich Grabmayr weitgehend aus dem Ausstellungsgeschehen zurück. Dadurch blieb er lange einem größeren Publikum weitgehend unbekannt.
Erst im Herbst des vergangenen Jahres widmete die Albertina dem Kärntner Materialkünstler eine umfassende Ausstellung. Parallel zeigte die Wiener Staatsoper 22 Tanzbilder – gefunden in einer von Grabmayr selbst zusammengestellten Mappe mit dem Titel „Oper 1970–1980“.
Kurator: Günther Holler-Schuster (Universalmuseum Joanneum)
Dauer der Ausstellung: bis 17. August 2025
Geöffnet: jeden Mittwoch bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 Uhr
Eintritt: 8,– Euro ermäßigt: 6,– Euro (Abo, Ö1-Club, ACard) |
Studierende/Lehrlinge/Jugendliche (bis 18 Jahre): 0,– Euro |
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Führungen:
• 18. Juli und 8. August, jeweils 18:00 Uhr – mit Kurator Günther Holler-Schuster
• 20. Juni und 17. August, jeweils 18:00 Uhr – mit Isabella Holzmann, Leiterin des Greith Hauses
Alle Führungen enden mit einem gemütlichen Beisammensein auf der Terrasse mit Wein der Laubdorfbauern aus St. Ulrich in Greith.
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