Samstag, 11. Mai 2024, 19:00 Uhr

Zusatztermin: Philipp Hochmair und die Elektrohand Gottes
"Der Hagestolz"

Zusatztermin

Philipp Hochmair zeigt Stifters „Hagestolz“ als
Psycho-Thriller.

Kritik.
Adalbert Stifter, exemplarischer Autor des Biedermeier, für Generationen von Gymnasiasten vor allem Schöpfer beschaulicher Naturbeschreibungen mit sedativer Wirkung, ist in Wahrheit ein nervenaufreibender Erforscher menschlicher Seelenabgründe. Diesen Beweis tritt Philipp Hochmair mit der Erzählung „Der Hagestolz“ an.
Der österreichische Ausnahmeschauspieler hat eine besondere Gabe, Weltliteratur zu vermitteln. Seine Aufführungen von Goethes „Werther“, Schillers Balladen und seine Fassung von Hofmannsthals „Jedermann“ sind Garanten für ausverkaufte Häuser. Blockbuster-Potenzial.
Jetzt nahm er sich Stifter vor, und seine Interpretation hat das Potenzial, zum nächsten Blockbuster zu werden, wie bei der ersten Performance im Gläsernen Saal des Musikvereins zu überprüfen war. Mit drei Musikern führt er durch eine klug gekürzte Fassung
der Geschichte des jungen Victor, den sein Onkel auf einer einsamen Insel die härten des Lebens lehrt.
Dämonisch der Beginn, wenn im abgedunkelten Saal schräge Töne einer Tuba ertönen. Brillant changiert Hochmair zwischen den Stifter’schen Gestalten. Als Jüngling zieht er alle Register mit sich selbst aufmunterndem Unterton, dann wieder mit nahezu zarter, bebender Stimme. Den Onkel zeigt er als verbitterten, weltabgewandten Mann. Am Showdown zwischen Oheim und Neffen, gigantisches Gewitter inklusive, hätte wahrscheinlich selbst Alfred Hitchcock seine Freude.
Da lässt Hochmair Stifter zum Thriller-Autor werden (nachzuhören auf der CD „Der Hagestolz“, Hoanzl)
Zum Trailer

Fritz Rainer, Schlagzeug und Electronics
Hanns Clasen, Gitarre, Licht, Loops
Peter Heftberger, Tuba

Eintritt: 33,– Euro ermäßigt: 30,– Euro (Ö1-Club, ACard) |
Studenten/Lehrlinge: 20,– Euro |
Jugend (bis 18 Jahre): 10,– Euro |
Kinder bis 8 Jahre gratis

Karten: Tel. +43 3465/20200 |
E-Mail reservierungen@greith-haus.at

© Stephan Brückler