Samstag, 29. März 2025, 19:00 Uhr
Fotografie trifft Lyrik
Klaus-Dieter Hartl: „ich vertraue“
Frühlingskulturabend: Ausstellungseröffnung mit Lesung & Buchpräsentation
Ab 19:00 Uhr | Ausstellungseröffnung und Katalogpräsentation
Der Künstler, Kurator und Leiter der Galerie Marenzi, Klaus-Dieter Hartl, hinterfragt in seinen Arbeiten brisante Themen unserer Zeit auf komplexe Weise. Er fokussiert in seinem Werk stark auf seine Wahrnehmung und thematisiert dabei, welche Eindrücke in sein Bewusstsein dringen, ihn beschäftigen und zur künstlerischen Auseinandersetzung motivieren.
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Lesung und Buchpräsentation: Andreas Unterweger
Zum Auftakt der Lesung stellt Andreas Unterweger seinen soeben erschienen Gedichtband „Haus ohne Türen“ vor. Hier betritt der Autor entschieden die Räume des Politischen, tritt in Dialog mit literarischen Größen, schreibt über die glückliche Liebe und die schmerzvoll unerwiderte oder vergangene, es geht um Elternschaft und Familie, den besonderen Blick für Alltagsschnipsel und feine Betrachtungen der Natur.
Anschließend liest Andreas Unterweger aus dem lyrischen Totentanz-Zyklus, der direkt auf Klaus-Dieter Hartls Arbeiten Bezug nimmt. So entsteht ein künstlerischer Dialog zwischen Bild und Wort, der die Themen der Ausstellung in poetischer Form weiterführt.
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„Ich vertraue der Fotografie als Reproduktion der Wirklichkeit nicht mehr als der Wirklichkeit“
Der Kurator und Künstler Klaus-Dieter Hartl hinterfragt auf komplexe Weise brisante Themen unserer Zeit und greift mit den Mitteln der Fotografie, der subtilen Bearbeitung von Bildoberflächen und der kontextuellen Verschiebung von Zeit und Raum tief in den Bausatz des künstlerischen Ausdrucks. Wenn Schattenbilder in den Vordergrund treten und sich Realitätsebenen verschieben, und wenn fotografisch festgehaltene Motive malerisch eine neue visuelle Note erhalten, erkennen wir den kritischen wie erfinderischen Geist eines Kunstmenschen, der stets einen zweiten Blick auf Dinge wagt.
Klaus-Dieter Hartl, geboren 1951 in Graz, begann ab Anfang der 1970er Jahre grafisch und fotografisch zu arbeiten. Nach seiner Ausbildung an der pädagogischen Akademie in Graz war er als Lehrer und Direktor tätig und etablierte sich systematisch als Künstler mit Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Diverse Förderungspreise und Ehrenzeichen, u.a. des Landes Steiermark sowie des Bundes, säumen seinen Weg. Hartl kuratierte Ausstellungen und Festivals, initiierte kulturelle Vereine und war 1998 Gründungsmitglied der Galerie Marenzi in Leibnitz mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Fotokunst, die er nach wie vor erfolgreich leitet.
Tanja Gurke, Kulturmanagerin und Geschäftsführerin des Grazer Kunstvereins
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Mit „Haus ohne Türen“ öffnet Andreas Unterweger die Pforten zu seiner lyrischen Welt. In seinem ersten Gedichtband reisen die Zeilen von Graz bis in fern gelegene Länder, und ganz gleich, wo sie landen, sie haben ihr Zuhause in der Sprache. Eine große Kunst in Andreas Unterwegers Gedichten liegt darin, die breite Sprachpalette zu bedienen: ernst und melancholisch, hintersinnig und wortverspielt – immer wieder überraschen die Zeilen, sie funkeln, ohne zu blenden; fangen ein, ohne zu beengen.
Andreas Unterweger ist Schriftsteller, Übersetzer und seit 2020 Herausgeber der Literaturzeitschrift manuskripte. Er studierte Deutsche Philologie in Graz und Nantes, lebt heute in Leibnitz und Graz. Bislang sind sechs Prosabücher von ihm im Literaturverlag Droschl erschienen, zuletzt der Roman „So long, Annemarie“ (2022). Im Frühjahr 2025 folgt dort der Gedichtband „Haus ohne Türen“. Prosa und Lyrik Andreas Unterwegers wurden in mehrere Sprachen übersetzt, etwa Le livre jaune (Lanskine, Paris 2019) oder Nijedna pesma (Gedichte, NoRules, Beograd 2021). Er erhielt u. a. den manuskripte-Preis des Landes Steiermark 2016 und den Preis der Akademie Graz 2009. Zurzeit ist er Teil von schreibART, dem Empfehlungsprogramm des Österreichischen Außenministeriums.
Gerhard Roth-Saal
Dauer der Ausstellung: bis 5. Juni 2025
Geöffnet jeden Donnerstag bis 18:00 Uhr, an allen Veranstaltungstagen ab 14:00 Uhr und jederzeit gegen Voranmeldung.
Eintritt frei!